Reetdach
Reetdächer sind traditionelle Dachdeckungen
mit Schilfrohr (Reetgras) und stellen eine relativ lange haltbare (50 bis 70
Jahre) Dachdeckung dar, die jedoch aufgrund der immer seltener vorkommenden
Schilf- bzw. Reetgrasflächen nur noch selten in Deutschland vorzufinden sind.
Hauptsächlich im norddeutschen Küstenbereich an Ost- und Nordsee findet man noch
häufiger Gebäude mit den landschaftstypischen Reetdächern, dort sind auch noch
die entsprechend mit der Technik der Reetdeckung vertrauten Rohrdachdecker
ansässig.
Gegenwärtig erlebt das Reetdach durchaus eine durch Landschaftspfleger und
Denkmalbehörden unterstützte Renaissance und findet Verwendung in oben genannten
Regionen bei Neubauten von Wohnhäusern, Ferienhäusern und Hotelbauten.
Die Eindeckung erfolgt auf Dachlatten, dort werden die gebündelten auf
entsprechende Längen zugeschnittene, Rohrpakete lagenweise mit "Nadeln" und
Draht befestigt, in früheren Zeiten wurden hierfür auch Weiden- oder
Haselnussruten verwendet.