Tornado über Hamburg

Ein kurzes, aber heftiges Unwetter hielt am Abend des 27.03.2006 Hamburg in Atem. Gegen 19 Uhr hat sich in Harburg eine Windhose gebildet, die im Harburger Hafen für eine Katastrophe sorgte.

Auf einer Baustelle in der Blohmstrasse hat die Windhose besonders schlimm gewütet. Nur ein Kran von ursprünglich vier hat der enormen Windgeschwindigkeit stand gehalten. Zwei Kranführer, die sich aus ihrer Kabine nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, stürzten mit den Stahlkolossen in die Tiefe und kamen ums Leben.
Umherfliegende Verkleidung von Dächern verfing sich in der Überlandleitung.

Durch die Schäden an den Hochspannungsleitungen fiel vielerorts der Strom aus. Im Allgemeinen Krankenhaus Harburg gab es während des Unwetters keinen Strom. Der S-Bahn-Verkehr südlich von Harburg brach vollständig zusammen.

Innerhalb kürzester Zeit waren alle Zufahrtsstraßen nach Harburg verstopft. Die Wilhelmsburger Reichsstraße musste nach mehreren Unfällen auf der Süderelbbrücke komplett gesperrt werden. Umgestürzte Bäume blockierten zahlreiche Straßen.

Um 20:21 Uhr wurde die SEG unseres Ortsverbandes alarmiert und rückte in den Bereitstellungsraum der Feuerwache Harbung im Großmoorbogen aus.

Um 20:43 Uhr wurde unser Tieflader für den Transport eines Notstromaggregates der Feuerwehr angefordert. Am Abholort in der Technikwache in der Großmannstrasse fanden die Helfer ein fahrbares 200 kVA Aggregat vor, an dem jedoch die Deichsel fehlte. Diese befand sind zur Reparatur in einer externen Werkstatt. Mit einer Kette wurde schnell ein Deichselersatz gebaut und das Aggregat mit der Seilwinde des Kippers auf den Tieflader gezogen. Anschließen erfolgte der Transport zum AK Harburg.

Um 22:59 Uhr erfolgt die Anforderung der SEG zum Hotel Lindtner in der Heimfelder Strasse. Hier sollte eine Einspeisung aus dem fahrzeugeigenen 50 kVA Stromerzeuger erfolgen. Noch während der Aufbauphase wurde die Stromversorgung durch den Energieversorger wiederhergestellt, so dass der Einsatz beendet werden konnte.

Um 2:20 Uhr waren alle Einheiten des Ortsverbandes Hamburg-Nord eingerückt und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.

Im Einsatz waren weiterhin die THW-Ortsverbände Hamburg-Eimsbüttel, Hamburg-Bergedorf und Hamburg-Harburg. Sie stellten für das Allgemeine Krankenhaus Harburg die Stromversorgung wieder her und leuchteten Einsatzstellen aus. Der Einsatz dauerte bis in die frühen Morgenstunden an.

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Die Windhose (Foto: Dennis Otte)
Die Windhose.
(Foto: Dennis Otte)

Verladen des 200 kVA Aggregates in der Technikwache
Verladen des 200 kVA Aggregates in der Technikwache.

Das 200 kVA Aggregat wird mit dem Tieflader zum AK Harburg transportiert.
Das 200 kVA Aggregat wird mit dem Tieflader zum AK Harburg transportiert.