FEU 6 - Großbrand in der Billstraße 

In den frühen Morgenstunden des Ostersonntags gingen in der Rettungsleitstelle Meldungen über den Notruf 112 ein, dass ein PKW auf einem Betriebsgelände in der Billstraße im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort brennen solle.

Als das erste Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Moorfleet an der Einsatzstelle eintraf, brannten bereits mehrere Fahrzeuge, Waschmaschinen und anderes Lagergut im Freien. Die Flammen griffen bereits auf das Gebäude eines Lagerhallenkomplexes über. In kurzer Folge wurde die Alarmstufe auf "Feuer 2" und dann "Feuer 3" erhöht. Weitere Kräfte wurden nachgefordert.

Östliche Winde trieben eine sehr starke Rauchentwicklung über weite Teile der Hamburger Innenstadt. Da nicht bekannt war, was alles in dem Lagerhallenkomplex und der Freifläche mit einer Größe von etwa 17.000 qm gelagert war, wurde zunächst um 05:51 Uhr eine Gefahreninformation und um 07:25 Uhr über das Modulare Warnsystem MOWAS die höchstmögliche Warnstufe für weite Teile Hamburgs ausgelöst. Die Warnapp NINA und CellBroadcast weckten viele Hamburgerinnen und Hamburger am Ostersonntag. Sie sollten Fenster und Türen geschlossen halten und sich möglichst nicht im Freien aufhalten. S-Bahn- und Fernbahn-Linien von Hamburg in Richtung Osten wurden gesperrt.

Ein Hostel in unmittelbarer Nähe zur Brandstelle wurde durch die Einsatzkräfte geräumt. Insgesamt 39 Menschen wurden an der Feuerwehrakademie in Billbrook untergebracht und betreut.

Durch die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr wurden sechs Wasserwerfer, vier C-Rohre und zwei Wenderohre über Drehleiter und Teleskopmastfahrzeug zur Brandbekämpfung mit Wasser und Schaum eingesetzt. Die Werkfeuerwehr Holborn unterstützte mit Schaummittel.

Um 7:01 ertönten die Meldeempfänger der Fachgruppe Räumen (FGr R) der Ortsverbände Hamburg-Wandsbek und Hamburg-Nord. Mit Radlader und Bagger wurden Zuwege für die Brandbekämpfung an diversen Stellen und an verschiedenen Hallen geschaffen. Am späten Abend erfolgte eine Ablösung durch die Fachgruppe Räumen des Ortsverbandes Hamburg-Altona.

Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (FGr WP) des Ortsverbandes Hamburg-Bergedorf förderte Löschwasser aus dem Billekanal zur Einsatzstelle. Der im Ortsverband Hamburg-Harburg stationierte Gerätewagen-Atemschutz (GW-AS) stellte die Sofort-Dekon zur Einsatzhygiene sicher und hielt weitere Atemschutzgeräte für die eingesetzten THW-Helfer bereit. Ebenso erfolgte die Fachberatung durch den Führungsdienst des Ortsverbandes Hamburg-Harburg.

Die Brandbekämpfung ist am Ostermontag durch Kräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr auch die Nacht hindurch bis zum Dienstagmorgen fortgesetzt worden.
In einzelnen Bereichen der stark einsturzgefährdeten Hallen sind nach wie vor Brandherde und Glutnester zu finden. Rauchfahnen sind deutlich sichtbar. Diese Brandherde können mit Mitteln der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks nicht erreicht werden, ohne dass sich Einsatzkräfte in Lebensgefahr begeben müssten. Die Grundstücksbesitzer müssen jetzt spezialisierte Abbruchunternehmen beauftragen, die für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg die Einsturzgefahr der Hallen beseitigen und Trümmer räumen, damit die Brandherde erreicht und gelöscht werden können.

Insgesamt waren etwa 400 Kräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr in das Einsatzgeschehen eingebunden. Insgesamt wurden bis zu 26 ehrenamtliche Einsatzkräfte des THW aus den Ortsverbänden Hamburg-Altona, Hamburg-Bergedorf, Hamburg-Harburg, Hamburg-Nord und Hamburg-Wandsbek eingesetzt.

Quelle: Pressemitteilung der Feuerwehr Hamburg, Björn Schröder, Maik Berge

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Weit im ganzen Stadtgebiet war ein riesiger Rauchpilz zu erkennen.
Weit im ganzen Stadtgebiet war ein riesiger Rauchpilz zu erkennen.

Mit dem Radlader wurden Zuwege für die Brandbekämpfung geschaffen.
Mit dem Radlader wurden Zuwege für die Brandbekämpfung geschaffen.

In den stark einsturzgefährdeten Hallen gibt es noch zahlreiche Glutnester.
In den stark einsturzgefährdeten Hallen gibt es noch zahlreiche Glutnester.

Die Brandbekämpfung wurde noch bis Dienstag fortgesetzt,
Die Brandbekämpfung wurde noch bis Dienstag fortgesetzt,