Seminar - „Der THW-Helfer unter Druck“

Was früher undenkbar war, ist inzwischen trauriger Alltag: Rettungskräfte werden attackiert, bedroht und in ihrer Arbeit behindert. Feuerwehren werden alarmiert, um sie beim Eintreffen mit Böllern, Steinen und Flaschen zu bewerfen.
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Feuerwehr, Rettungsdienst und andere Hilfsorganisationen als Helfer in der Not angesehen wurden.
Dies stellt die Rettungskräfte vor eine völlig neue Situation. Während sie früher damit beschäftigt waren Handfertigkeiten zu erlernen, gewinnt inzwischen der richtige Umgang mit schwierigen Situationen immer mehr an Bedeutung.
Um die Einsatzkräfte des THW-Hamburg für solche Vorfälle vorzubereiten, fand am 19.09.2009 erstmals das Seminar „Der THW-Helfer unter Druck“ statt. Als Dozenten konnten wir Holger Jänicke-Petersen gewinnen. Durch seine über 30-jährige Berufserfahrung bei der Hamburger Polizei ist er prädestiniert dafür sein Wissen an die THW-Helfer weiterzugeben. Nur all zu oft geriet er selbst in solche Situationen. Der Polizeihauptkommissar arbeitet inzwischen als Ausbilder bei der Landespolizeischule Hamburg. Dort trainiert er mit seinen Polizeischülern regelmäßig die Beherrschung schwieriger Lagen im Einsatz.
„Es ist interessant, sich einmal selbst beobachten zu können“, so ein Teilnehmer nach dem Seminar und spielt dabei auf die vorangegangenen Videoaufzeichnung an. Mehrere kritische Einsatzsituationen wurden realistisch nachgestellt und dabei die Reaktionen und der Umgang mit Störern und Angreifern auf Video festgehalten. Bei der anschließenden Auswertung des Bildmateriales konnten Dinge wie Wortwahl, Körpersprache und Mimik ausgewertet werden. Holger Jänicke-Petersen konnte hilfreiche Tipps geben, wie man es hätte anders oder besser machen können, um in den Situationen eine Deeskalation wahrscheinlicher zu machen.

Teilgenommen haben 15 Helfer aus den Ortsverbänden Hamburg-Altona, -Eimsbüttel, -Harburg, -Wandsbek und -Nord
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Bericht: Manuel Bieker

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