Dankesfeier in Leipzig

Zu einer großen Dankesfeier luden die Bundesminister für Verteidigung und des Innern, Peter Struck und Otto Schily, alle Einsatzkräfte, die an der Bekämpfung des Hochwassers und seinen Folgen beteiligt waren, nach Leipzig ein.

Über 15.000 Angehörige der Bundeswehr, des Bundesgrenzschutzes, des Technischen Hilfswerks, der Feuerwehren, des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe, des Malteser Hilfsdienstes und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft waren der Einladung gefolgt.

Die Veranstaltung wurde durch zahlreiche Sponsoren ermöglicht, die auch wertvolle Sachpreise für eine große Tombola stifteten. Autos, Motorräder, Flugreisen, sowie weitere wertvolle Sachpreise gab es zu gewinnen. Der Erlös dieser Tombola wird, wie der der gesamten Veranstaltung, den Opfern der Flutkatastrophe zu Gute kommen.

TV-Moderator Kai Pflaume hatte die Aufgabe übernommen, durch das mehrstündige Programm zu führen. Auf der Bühne in Halle 1 im musikalischen Non-Stop-Einsatz waren Jeanette Biedermann, die Pop-Gruppe Karat und Nena und Uwe Ochsenknecht, beide jeweils mit ihrer Band angereist.

Mit Bundespräsident Johannes Rau vorneweg marschierten Bundesinnenminister Otto Schily, Verteidigungsminister Peter Struck, Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt sowie Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee auf die Bühne, um den vielen Helfern für ihren Einsatz zu danken.

"Sie haben bei dieser größten Katastrophe der Nachkriegszeit Solidarität, Hilfsbereitschaft und selbstlosen Einsatz für andere gezeigt", lobte der Bundespräsident das Engagement der insgesamt mehr als 128 000 Helfer. Mit 44 000 Soldaten hat dabei die Bundeswehr den größten Anteil daran, gefolgt von rund 25 000 THW-Helfern. Selbst im Auslandseinsatz hätten die deutschen Soldaten geholfen, würdigte das Staatsoberhaupt die zahlreichen Anstrengungen. So hätten ihm die Soldaten des deutschen KFOR-Kontingents bei seinem Besuch in der vergangenen Woche eine Gesamtspende in Höhe von 52 800 Euro mitgegeben. Mit solchen Aktionen der Hilfsbereitschaft würden die vielen Helfer ein "Zeichen der nationalen Solidarität" setzen. Ähnlich äußerte sich Bundesinnenminister Otto Schily. "Das deutsche Volk hat bewiesen, welche Kräfte es in der Stunde der Not zu mobilisieren vermag, und Ihre Leistungen werden uns dabei noch lange in Erinnerung bleiben", sagte Schily.

Verteidigungsminister Struck zeigte sich in seiner Rede beeindruckt von der Professionalität, die alle Soldaten beim Hochwassereinsatz gezeigt hätten. "Ich möchte mich dafür bei allen Soldatinnen und Soldaten bedanken". Der Minister hatte zudem auch an die gedacht, die nicht in Leipzig feierten. "Einige von Ihnen können heute hier nicht dabei sein, sind entweder inzwischen wieder im Auslandseinsatz oder auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" kurz vor Lissabon, doch auch diese Kameraden grüssen wir von dieser Stelle", sagte Struck, dessen Ansprache immer wieder von Beifall unterbrochen wurde.

Auch Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt zeigte sich von den Leistungen der Bundeswehr beeindruckt. "Gerade nach der Flut hat Ihr Engagement vielen Menschen in den Katastrophengebieten Kraft gegeben und uns gezeigt, das es weitergeht", betonte Milbradt. Besonders ein Bild habe er noch vor Augen, sagte Milbradt. Beim Abzug der Helfer aus Dresden hätten die Einwohner so lange an den Strassen gestanden und gewunken, bis das letzte Fahrzeug durchgefahren sei.

Gemeinsam mit den Helferinnen und Helfern anderer Organisationen kämpften insgesamt rund 25.000 Ehrenamtliche des THW gegen das Hochwasser und seine Folgen. Sie leisteten 121.000 Manntage. Das entspricht bei einer 38,5 Stunden Woche einer Arbeitsleistung von mehr als 60 Jahren.

Die Deutsche Bahn AG hatte zwölf Sonderzüge bereitgestellt, die von Angehörigen der Hilfsorganisationen kostenlos genutzt werden konnten.

Wir haben mit einer kleinen Abordnung von vier Helfern an dieser Veranstaltung teilgenommen.

105 Fotos

Zeitungsbericht "Die Welt" vom 2.10.2002

www.thw.de

www.bmi.bund.de

www.bundeswehr.de

Beim größten Katastropheneinsatz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland waren im Einsatz:

  • 44.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr,
  • 25.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks,
  • 4.000 Beamtinnen und Beamte des Bundesgrenzschutzes,
  • 40.000 Feuerwehrleute,
  • 8.500 Angehörige des Deutschen Roten Kreuzes,
  • 4.500 Helferinnen und Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft,
  • mehrere tausend Einsatzkräfte und Helferinnen und Helfer des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Malteser Hilfsdienstes und
  • viele weitere freiwillige Helferinnen und Helfer.

Insgesamt sind mehr als 337.000 Menschen durch das Hochwasser geschädigt worden. Über 100.000 Menschen mussten vorübergehend evakuiert werden. Der Bundesgrenzschutz rettete bei 566 Einsätzen mit 25 Hubschraubern 2064 Menschen. 38 Millionen Sandsäcke wurden verbaut.

Die Gesamteinsatzkosten für den Bund belaufen sich nach Angaben von Schily auf über 186 Millionen €. Diese Kosten sind Teil des Hilfsprogramms des Bundes für die Flutopfer.

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Jeanette Biedermann auf der Bühne in Halle 1
Jeanette Biedermann.

"Sie haben bei dieser grössten Katastrophe der Nachkriegszeit Solidarität, Hilfsbereitschaft und selbstlosen Einsatz für andere gezeigt", lobte Bundespräsident Johannes Rau das Engagement der insgesamt mehr als 128 000 Helfer.
"Sie haben bei dieser größten Katastrophe der Nachkriegszeit Solidarität, Hilfsbereitschaft und selbstlosen Einsatz für andere gezeigt", lobte der Bundespräsident Johannes Rau.


Messegelände Leipzig.

Bundesinnenminister Otto Schily gibt ein Interview
Otto Schily.

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