Hilfsgütertransport nach Moldau

Am 13.06.2008 startete ein Hilfsgütertransport in die Republik Moldau, dem ärmsten Land Europas. Die Organisation der Reise hatte die Initiative IceFlower e.V.. Sie machen schon seit 1992 Hilfsgütertransporte nach Osteuropa. Ziel war die Hauptstadt Chisinau.
IceFlower sammelt Hilfsgüter - vornehmlich medizinisch-technische Geräte -, sortiert und verpackt diese und sorgt für den Versand. Die Transporte, die jüngst vom THW unterstützt werden, werden von IceFlower begleitet. So können vor Ort sowohl die Verteilung, als auch der Verbleib der Hilfsgüter des Vorjahres kontrolliert werden.

Neben den Hilfsgütertransporten findet jedes Jahr die Aktion "Wichtelpäckchen - Hilfe von Kindern für Kinder" statt. In hiesigen Kindergärten packen Kinder schuhkartongroße Pakete mit (gebrauchten oder neuen) Spielsachen, Süßigkeiten, Malsachen etc. Die Päckchen werden direkt vor Ort in Waisenhäusern, Kinderkrankenhäusern und Kindergärten verteilt.

Für uns vom THW Hamburg-Nord ist es schon die 7. Tour zusammen mit der „Initiative Iceflower“, mit dabei die beiden Damen von Iceflower Dr. Marie-Luise "Marlu" Verspohl und Nina Hammers.
Als Fahrer wieder Erich Raabe und Klaus Griem, erstmals dabei Kai-Uwe Peters (OV Hamburg-Mitte) und Christian Galuba (OV Hamburg-Harburg). Als Fahrzeuge hatten wir einen
MTW und eine Sattelzugmaschine mit 40-Fuß-Container.

Freitag, 13.06.2008

Ab Nachmittag gestartet über Berlin und Forst auf freien Straße ohne Grenzkontrolle schon gegen 22.30 Uhr in Polen. Das Hotel war im Internet vorbestellt, hübsches Haus, nette Zimmer, nur von der unmittelbar angrenzenden riesigen Papierfabrik, die auch nachts lautstark durchlief, war nichts vorher bekannt. Aber was soll`s, wer müde ist kann auch schlafen.

Samstag, 14.06.2008

An Sonnabend weiter nach Krakau von dort über die Hohe Tatra durch die Slowakische Republik.
Abends dann in Ungarn ohne Erfolg ein Hotel gesucht, entweder es war belegt oder wir haben es trotz Anzeigetafel an der Straße nicht gefunden. Also wurde mehr schlecht als recht im Auto übernachtet, ich wusste bisher nicht, dass ein MTW 4 Schlafplätze in der Kabine hat.

Fahrt durch Polen und die Slowakei

Sonntag, 15.06.2008

Morgens „frisch ausgeschlafen“ bei Orada über die Grenze nach Rumänien, dort über Cluj Napoka durch die Karpaten. Leider regnet es zwischendurch immer wieder sehr heftig. Dennoch hat auch bei diesem Wetter die Landschaft etwas Faszinierendes. Die kleinen Dörfer, durch die wir fahren, scheinen vom Tourismus noch komplett unberührt: viele Holzhäuser mit den hier typischen Holzdachschindeln, kleine Vorgärten in denen allerlei Gemüse angebaut wird, viele ältere Frauen und Männer die auf ihrer Feierabendbank vor der Tür sitzen. Die Straße ist nicht besonders gut, es geht bergauf und sehr mühsam voran, abends treffen wir in Reghin ein, dort übernachtet wir.

Fahrt durch Rumänien  

Montag, 16.06.2008

Am Montag 7.45 Uhr weiter Richtung Republik Moldau. Unterwegs sieht man immer wieder Verkaufsstände mit Pilzen, meist Pfifferlinge aber auch Steinpilze. Schade, wir können sie nicht mitnehmen. Auch Imker stehen mit Bauwagen am Straßenrand, im vorderen Teil wohnt der Imker und im hinteren Teil sind die Bienenkörbe. Ein oder zwei Hunde passen auf, ein wahres Idyll.
Gegen 18.00 Uhr treffen wir an der Grenze zur Republik Moldau ein. Wir haben alle Zollpapiere, die Ausreise geht schnell. Die Einreise ist nach unseren Erfahrungen immer schwieriger: Das Innenministerium hat uns einen Polizeibeamten an die Grenze geschickt, er spricht zwar kein Englisch oder gar Deutsch, aber sein Auftrag lautet uns über die Grenze zu holen. Diesen Auftrag führt er lautstark, unterstützt von Türenschlagen und dem Wort „Bürokratia“ aus.
Nach 3 Stunden sind wir durch, der LKW entzollt, so schnell ging das noch nie.
Um 23.00 Uhr im Krankenhaus des Innenministeriums angekommen, trotz der späten Stunde vom Viceminister Golovaci begrüßt und zu einem Imbiss und Umtrunk eingeladen.

Fahrt durch Rumänien und Ankunft in Moldau

Dienstag, 17.06.2008

Am Dienstag entladen wir mit Unterstützung von 20 Polizisten der Polizeiakademie den Sattelzug Das meiste ist für das Krankenhaus, die Teile für den Landarzt und das Kinderheim werden wieder aufgeladen. Den Chefarzt kennen wir von unserem Besuch im letzten Jahr, er meint es hätten ihm schon so viele Delegationen Ausrüstung für sein Krankenhaus versprochen, aber wir währen die ersten die diese Zusage auch erfüllt hätten.

Entladung am Krankenhaus des Innenministeriums

Mittwoch, 18.06.2008

Wir fahren nach Rezina im Norden des Landes zu einem Kinderheim für 160 Kinder. Wir bringen Wichtelpäckchen für jedes Kind und weitere Ausrüstung u.a. einen Zahnarztstuhl. Danach Ausflug an die Grenze zu Transnistrien und dann, damit die Kultur nicht zu kurz kommt, die Besichtigung des Klosters Saharna.

Besuch im Kinderheim Rezina und im Kloster Saharna 

Donnerstag, 19.06.2008

Am Donnerstag haben wir unseren MTW mit den Spenden für den Landarzt in Sarateni beladen. Dort angekommen sehen wir die Geräte im Einsatz wieder, die wir letztes Jahr gebracht haben. Wir stellen den Flur wieder voll mit Geräten, Verbandszeug usw. und sind sicher alles wird gebraucht.

Besuch beim Landarzt in Sarateni

Nachmittags Ausflug in den größten Weinkeller der Welt nach Milesti Mici. Wir fahren mit einem Kleinbus in 60 bis 80 Meter Tiefe auf einer Straße von über 50 km länge an hunderten von Mannshohen Weinfässern und an über 2 Millionen Flaschen Wein vorbei, danach geht es natürlich zur Weinprobe.

Ausflug in den größten Weinkeller der Welt nach Milesti Mici

Freitag, 20.06.2008

Stadtbummel, dann wieder nach Süden zum Dorf Carpineni, am Ende der Welt. Auf Straßen die diesen Namen nicht verdient haben, durch Schlaglöcher nie gekannter Größe, durch Pfützen die auch als Teiche durchgehen könnten. Nach der anstrengenden Fahrt erreichen wir das Internat, wir haben noch 130 Pakete, Schuhe und Kleidung, und wissen jetzt, hier kann man noch viel mehr bringen.

Stadtbummel in Chisinau Besuch eines Internats im Dorf Carpineni 

Samstag, 21.06.2008

Freizeit in Chisinau, unsere Damen müssen aus Termingründen zurückfliegen.

Freizeit in Chisinau

Sonntag, 22.06.2008

Wir fahren am Sonntag früh, die Fahrzeuge sind leer es geht relativ schnell über die Grenze. Wir fahren den gleichen Weg zurück, wollen aber nicht die Umleitung von der Hinfahrt fahren. Nachdem wir die neue Strecke gefunden haben, stehen wir nach weiteren 30 km vor einem Schild 3,5t, also zurück oder nach links die Passstraße. Wir fahren die Passstraße. Es wir immer enger, die Serpentinen immer steiler, die Straße immer schmaler. Zudem ist es offensichtlich ein Ausflugsgebiet, die Leute lassen ihre Wagen einfach stehen und gehen Bilder machen. Für den Sattelzug wir es eng, da hilft manchmal nur aussteigen, Spiegel der parkenden Wagen anklappen und durch. Jetzt gibt es auch noch in 3m Höhe überhängende Felsen, unser Fahrer Kai-Uwe wendet sein ganzes Können auf.
Dann erreichen wir die Passhöhe, sehr zum Erstaunen der beiden Polizisten die so ein großes Fahrzeug dort vermutlich noch nicht gesehen haben. Nach ein paar Sätzen die wir nicht verstehen und ein paar Antworten die sie nicht verstehen, lassen sie uns weiterfahren, die Abfahrt ist großzügiger ausgebaut. Abends wieder im Hotel in Regin.

Fahrt durch Rumänien

Montag, 23.06.2008

Am Montag weiter Richtung Krakau wo wir am Dienstagmittag eintreffen. Nachmittags dann die Besichtigung der Altstadt.

Fahrt durch Rumänien und Ungarn

Besichtigung von Krakau

Mittwoch, 25.06.2008

Mittwochs die gleiche Streck zurück nach Deutschland, wo wir gegen Abend beim THW Ortsverband Luckenwalde eintreffen. Im OV prima untergekommen, vielen Dank noch mal an die Kameraden.
Da unser Sattelzug frei ist, haben wir auf dem Weg nach Hamburg noch im Schweriner Krankenhaus eine Ladung Betten für die Tour 2009 mitgenommen.
Zum Abschluss, es war eine erfolgreiche Tour, alles was wir an den verschiedenen Stellen abgeladen haben, wurde gebraucht und dankbar angenommen. Keine Panne und keine Schramme an den Fahrzeugen und eine tolle Kameradschaft.

Bericht: Klaus Griem

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In Rumänien stehen Imker mit Bauwagen am Straßenrand, im vorderen Teil wohnt der Imker und im hinteren Teil sind die Bienenkörbe. Ein oder zwei Hunde passen auf.
In Rumänien stehen Imker mit Bauwagen am Straßenrand, im vorderen Teil wohnt der Imker und im hinteren Teil sind die Bienenkörbe. Ein oder zwei Hunde passen auf.

Begrüßung durch Viceminister Golovaci, er sammelt Dienstmützen und hat nun auch eine vom THW in seiner Sammlung.
Begrüßung durch Viceminister Golovaci, er sammelt Dienstmützen und hat nun auch eine vom THW in seiner Sammlung.

Entladung des Sattelzuges mit Unterstützung von 20 Polizisten der Polizeiakademie.
Entladung des Sattelzuges mit Unterstützung von 20 Polizisten der Polizeiakademie.

Gemeinsames Frühstück im Patientenzimmer der Krankenhauses.
Gemeinsames Frühstück im Patientenzimmer der Krankenhauses.

Verteilung von Wichtelpäckchen im Kinderheim von Rezina.
Verteilung von Wichtelpäckchen im Kinderheim von Rezina.

Die Toilette im Kinderheim von Rezina.
Die Toilette im Kinderheim von Rezina.

Besichtigung des Klosters Saharna. Kai-Uwe Peters, Erich Raabe, Dr. Marie-Luise "Marlu" Verspohl, Nina Hammers, Klaus Griem, Christian Galuba.
Besichtigung des Klosters Saharna. Kai-Uwe Peters, Erich Raabe, Dr. Marie-Luise "Marlu" Verspohl, Nina Hammers, Klaus Griem, Christian Galuba.

Besuch beim Landarzt in Sarateni.
Besuch beim Landarzt in Sarateni.

Der im vergangenen Jahr mitgebrachte Zahnarztstuhl ist schon teilweise in Betrieb.
Der im vergangenen Jahr mitgebrachte Zahnarztstuhl ist schon teilweise in Betrieb.

Ausflug in den größten Weinkeller der Welt nach Milesti Mici. Wir fahren mit einem Kleinbus in 60 bis 80 Meter Tiefe auf einer Straße von über 50 km länge an hunderten von Mannshohen Weinfässern und an über 2 Millionen Flaschen Wein vorbei.
Ausflug in den größten Weinkeller der Welt nach Milesti Mici. Wir fahren mit einem Kleinbus in 60 bis 80 Meter Tiefe auf einer Straße von über 50 km länge an hunderten von Mannshohen Weinfässern und an über 2 Millionen Flaschen Wein vorbei.

Straßen in ländlichen Regionen von Moldau.
Straßen in ländlichen Regionen von Moldau.

Landestypische Fahrzeuge in Rumänien.
Landestypische Fahrzeuge in Rumänien.

Passstraße in Rumänien.
Passstraße in Rumänien.