Landesjugendwettkampf

Am 22.10.2011 lud der scheidende Landesjugendleiter Merlin Müller zum Landeswettkampf der THW-Jugend Hamburg in den Ortsverband Hamburg-Wandsbek ein. Vier Jugendgruppen aus den Ortsverbänden Hamburg-Bergedorf, -Mitte, -Nord und Wandsbek traten an.

Die Wettkampfaufgaben waren im Einzelnen:

Vordringen in die Schadenstelle durch einen Kriechgang

Zwei Verletzte sind fachgerecht zu versorgen und mittels Bergeschleppe über einen Kriechgang ins Freie zu bringen. Hierbei ist zu beachten, dass beim Vordringen zum Verletzten, die im Kriechgang befindlichen Hindernisse zu beseitigen sind. Dazu sind unter anderem Dachlatten mittels Säge des Bergungsbeiles zu entfernen. Bis zur vollständigen Räumung des Kriechganges ist der Helfer im Kriechgang vorschriftsmäßig mit Auffanggurt und Sicherheitsseil zu sichern. Die vollständige Räumung des Kriechganges ist dem Schiedsrichter zu melden. Nach Freigabe des Kriechganges kann bei den weiteren Arbeiten im Kriechgang auf die Sicherung des Helfers verzichtet werden. Nach dem Auffinden der Verletzten ist dem Schiedsrichter

Erste Hilfe, Versorgung von zwei Verletzten

Sobald Zugang zu den Verletzten besteht, muss die Erstversorgung der Verletzten durchgeführt werden. Diese Aufgabe besteht aus Anlegen eines Druckverbandes am Oberschenkel beim ersten Verletzten und der keimfreien Abdeckung einer Kopfverletzung beim zweiten Verletzten. Die beiden Verletzten müssen gleichzeitig versorgt und zum Abtransport vorbereitet werden, dafür ist die notwendige Anzahl von Junghelfern abzustellen. Die Betreuung der Verletzten ist bis zur Übergabe an den Sanitätsdienst (Schiedsrichter an der Materialablage) sicherzustellen. Die Transportbereitschaft jedes Verletzten ist dem Schiedsrichter mündlich zu melden.

Transport von zwei Verletzten aus der Schadenstelle

Die Verletzten sind mit der Bergeschleppe aus dem Kriechgang zu ziehen (Hilfsmittel zulässig). Aufnehmen des ersten Verletzte (Oberschenkelverletzung) von der Bergeschleppe in den Schleifkorb und sichern. Aufnehmen des zweiten Verletzten (Kopfverletzung) auf die Krankentrage und sichern, zusätzliches Sichern des Verletzten durch Leinen. Krankentrage sowie Schleifkorb müssen von vier Junghelfern transportiert werden (Kommando).
Beide Verletzte müssen über eine Hindernisstrecke getragen werden.

Ausleuchten von Einsatzstelle

Es wird vermutet, dass sich der Einsatz bis in die Nachtstunden hinzieht, daher sind bestimmte Bereiche der Einsatzstelle auszuleuchten.
An den auf der Wettkampfbahn gekennzeichneten Stellen ist jeweils ein Halogen-Flutlichtstrahler 1000 Watt auf Teleskopstativ (5,0 m) aufzustellen und in Betrieb zu nehmen. Die Teleskopstative sind ganz auszufahren und richtig zu sichern. An der Arbeitsstelle Holzbearbeitung ist ein Stromanschluss 230 V bereitzustellen. Weiterhin ist jeweils eine Leuchtstoff-Handlampe (Fluorex) am Stromerzeuger zu befestigen und in Betrieb zu nehmen. Die beiden Kabeltrommeln sind für 1000 Watt (Scheinwerfer) plus für eine noch unbekannte Leistung (Watt) richtig einzusetzen. Es ist eine Handweitleuchte zum Betanken bereit zu stellen. Die Stromerzeugung erfolgt durch einen Stromerzeuger (5 KVA / 8 KVA) gemäß STAN, der sowohl für die Beleuchtungsaufgabe als auch für den Arbeitsstrom Holzbearbeitung eingesetzt wird.

Bau einer Brandübungspuppe

Es ist gemäß beiliegender Detailzeichnung eine Brandübungspuppe aus Holz anzufertigen. Der Körper ist mit zwei Gewindestangen zu verbinden. Die beiden mittleren Kanthölzer beinhalten Kopf und Rumpf. Mit der oberen Gewindestange werden Oberkörper und Arme befestigt. Die Fußplatten (Standflächen) sind aus Bohlenstücken herzustellen und mit Winkelverbindern an den Beinen der Puppe mittels Spaxschrauben zu verschrauben. Alle Hölzer sowie die Gewindestange sind auf die erforderlichen Maße abzulängen. Die äußeren Muttern beider Gewindestangen (Körper unten und Arme oben) sind bündig einzulassen.

Tonnenfloß

Gemäß Zeichnung ist der Zusammenbau des Tonnenfloßes durchzuführen.
Im Einzelnen:
· Die Holmhölzer auf Fasshöhe mit je zwei Schleuderbunden richtig verbinden.
· Fässer mit je zwei Zurrgurten an Holmhölzer richtig befestigen.
· Äußere Tragstangen mit Zurrgurten an Holmhölzer richtig befestigen.
· Mittlere Tragstange mittels Kreuzbunden an Holmhölzer richtig einbinden.
· 3 Bohlenpaare mittels Bretttafelbund auf Tragstangen richtig einbinden.

Geschicklichkeitsaufgabe

Mit Hilfe eines Hebekissens ist auf einer Euro-Palette ein mit Wasser gefüllter Mörtelkübel (65 Liter Inhalt) einseitig so anzuheben, dass dieser zum überlaufen gebracht wird. Das Wasser ist in einem Baueimer mit Litereinteilung aufzufangen. Es sind nacheinander in drei Baueimer möglichst genau
drei Liter Wasser aufzufangen, deren Inhalt vom Schiedsrichter ausgemessen wird. Das Hebekissen mit Steuerpult und Zubehör ist fachgerecht aufzubauen und zu betreiben. Die Druckversorgung erfolgt mittels zugehöriger Druckluftflasche (300 bar/6l) die mit Holzkeilen zu sichern ist.
Zum Einbringen des Hebekissens muss die Euro-Palette mittels Brechstange angehoben und unterbaut werden. Während der Bedienung des Hebekissens muss der Junghelfer mit dem Steuerpult mit dem Rücken zum Mörtelkübel stehen und bekommt Anweisungen von einem weiteren Junghelfer, der den Wasserauslauf beobachtet. Der jeweilige Eimer darf erst dann entfernt werden, wenn kein Wasser mehr aus dem Mörtelkübel herausläuft. Für die Aufgabe steht maximal eine Druckluftflasche (300 bar/6l) zur Verfügung.

Ablöschen einer brennenden Person

Retten einer brennenden Person. Ersticken des Feuers mit einer Decke. Für diese Aufgabe findet die angefertigte Brandübungspuppe Verwendung.

Für alle Aufgaben standen den Jugendgruppen 120 Minuten zur Verfügung. Die Jugendgruppe aus Hamburg-Nord war 13 Minuten vor Schluss fertig und schaffte es als einzige Mannschaft sämtliche Aufgaben in der zur Verfügung stehenden Zeit abzuarbeiten. Nach einer außerordentlich akribischen Bewertung durch den Schiedsrichter, ermittelte der Landesjugendleiter die Sieger des Wettkampfes.

Den 4. Platz belegte Hamburg-Mitte, den 3. Platz belegte Hamburg-Wandsbek, den 2. Platz belegte Hamburg-Nord und den 1. Platz belegte die Jugendgruppe aus Hamburg-Bergedorf.

Wir wünschen der Jugendgruppe aus Hamburg-Bergedorf viel Erfolg beim Bundeswettkampf im Jahre 2012, bei dem sie gegen die Sieger der anderen Bundesländer antreten wird.

Fotos

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Die Wettkampfmannschaft musste aus 6 bis 10 Junghelfern bestehen, deren Gesamtalter 140 Jahre nicht übersteigen durfte. Gruppenfoto mit Verletztendarstellern und Zuschauern.
Die Wettkampfmannschaft musste aus 6 bis 10 Junghelfern bestehen, deren Gesamtalter 140 Jahre nicht übersteigen durfte. Gruppenfoto mit Verletztendarstellern und Zuschauern.

Vordringen in die Schadenstelle durch einen Kriechgang.
Vordringen in die Schadenstelle durch einen Kriechgang.

Erste Hilfe.
Erste Hilfe.

Ausleuchten von Einsatzstelle.
Ausleuchten von Einsatzstelle.

Inbetriebnahme Stromerzeugung.
Inbetriebnahme Stromerzeugung.

Aufbau Hebekissen.
Aufbau Hebekissen.

Geschicklichkeitsaufgabe.
Geschicklichkeitsaufgabe.

Belastungsprobe. Das Floß hält!.
Belastungsprobe. Das Floß hält!.

Antreten zur Siegerehrung.
Antreten zur Siegerehrung.