Hilfsgütertransport
nach Litauen Vom 12. bis
19.05.2007 unterstützten unsere Helfer Klaus Griem und Erich Raabe als Fahrer
einen Hilfsgütertransport. Die vierte Fahrt nach Osteuropa mit der „Initiative IceFlower“
ging diesmal nach Litauen. Durch Vermittlung des THW-Präsidenten Herrn Broemme
haben wir uns dem Verein „Berliner Polizisten helfen e.V.“ angeschlossen.
Am 8.5.2007 haben wir den Sattelzug beladen, 30 gute verstellbare
Krankenhausbetten, 40 Matratzen, 200 Wolldecken, 20 Decubitusmatratzen und
einige Rollstühle wurden von Sven und Thorsten so gut verladen, das noch ein
viertel der Ladefläche frei war. In Berlin haben wir dann bei unseren neuen
Polizeifreunden den Auflieger bis zum Rest gefüllt.
Vier weitere THW-Helfer aus Berlin-Marzahn und Luckenwalde sind ab Berlin als
Fahrer mit dabei.
Gegen 23.00 Uhr sind wir dann aufgebrochen, eine imposante Fahrzeugkolonne: Der
Polizeifunkkombi vorweg und 6 LKW mit Anhänger bzw. Auflieger hinterher, durch
Berlin als geschlossene Kolonne, das hat schon was!
Die erste Rast war an der Grenze auf polnischer Seite, dort haben wir
vollgetankt, erfreulicherweise ist Diesel ca. 10% günstiger als bei uns.
Um
2.00 Uhr morgens ging es weiter, kleine Dörfer und Städte, viele Felder und Wald.
Voraus immer ein Funkwagen der polnischen Polizei, dann unsere Kolonne. Erstaunlich gut ist hier im Nordwesten von Polen der Straßenzustand, nur
die Bahnübergänge.....
wenn man nicht absolutes Schritttempo fährt, knallt der LKW bis auf die
Federanschläge durch.
Für ausgesonderte Polizeifahrzeuge gibt es gute Verwendung, die stehen am
Ortsanfang zu Abschreckung.
Wir übernachten in Olsztyn, die Fahrzeuge stehen sicher auf dem Gelände der
Polizeikaserne.
Am nächsten Morgen geht es weiter zur litauischen Grenze, der Straßenzustand
wird schlechter. Gegen 13.00 Uhr treffen wir ein, nach kurzem Aufenthalt geht es
weiter, diesmal mit litauischer Polizei nach Jurbarkas. So ein Grenzübergang
ohne stundenlange Zollformalitäten ist schon gut, EU sei Dank.
Unterwegs viele bestellte Felder, wenige kleine Gehöfte, dann die Memelbrücke
von Jurbarkas, wir sind am Ziel.
Auf einem Speditionshof parken wir und werden zum Hotel nach Smalininkai
gebracht. Von unserem Hotel können wir die Memel sehen, auf der anderen
Fluss-Seite beginnt die russische Enklave Kaliningrad.
Am Montag den 14.5.2007 haben wir dann unseren LKW im Krankenhaus von Jurbarkas
entladen, weitere Ladung wurde zum ASB-Stützpunkt gebracht.
„Hallo Deutschland“ sprach uns ein älterer Herr mit ostpreußischen Dialekt an,
er erzählte, dass er ein Wolfskind ist (in den Kriegswirren 1944/45 sind
Millionen Menschen aus Ostpreußen geflüchtet, ca. 10 - 20 tausend Kinder verloren
die Eltern und irrten durch die Wälder, um zu überleben. Nur wenige hundert
Wolfskinder haben es geschafft.) Der alte Herr freute sich, dass er mit uns
Deutsch reden konnte, nach seinen Wünschen gefragt meinte er: „ein Fernseher
wäre schön“. Glücklicherweise hatten unsere Berliner Freunde ein Gerät für ihn
dabei.
Um das Land etwas kennen zu lernen, haben wir einige Ausflüge gemacht u.a. zur
Kurischen Nehrung, eine traumhaft schöne Gegend.
Am Freitag, den 18.5.2007 geht es auf die Rückfahrt, wir fahren den gleichen Weg
bis Pila, dort Übernachtung und am Sonnabendnachmittag sind wir wieder in
Hamburg.
Bericht: Klaus Griem
Fotos
Initiative IceFlower
Berliner Polizisten helfen e.V.
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Erich und Klaus.
Klaus und ein polnischer Polizist.
Entladung an der Sonderschule und Kindergarten Smalininkai.
In dem alten Gebäude sind die Zimmer und sanitären Anlagen noch sehr
renovierungsbedürftig: Aufgerissene Fußböden, abgebröckelte Wandfarbe, keine
Gardinen.
„Ich bin hier von dem Krieg geflüchtet, in Sachsen. Ja, und nachdem wenn der
Krieg … und dann war … nach Osten. Im Jahre 41 nach Osten. Ja … Kampf,
Panzertank, … und dann war verwundet und nicht in Berlin im Krankenhaus“. Ein
Patient um die 70 ist auf uns zugekommen und hat in seinem ostpreußischen
Dialekt als ehemaliger Wolfsjunge aus der Kriegs- und Jugendzeit in Ostpreußen
berichtet.
Verteilung von
Kinderrollstühlen in der Schule für geistig und körperlich Behinderte.
Das Spielzeug und die Kinderkleidung gehen in den Kindergarten, ebenso wie die
30 Wichtelpäckchen, die hier unter lautem Jubel geöffnet werden!
Die körperlich Behinderten zeigen uns, wie sie Häkelarbeiten vollbringen.
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