MANV 2005
Großübung war ein voller Erfolg 

MANV 2005 war der Arbeitstitel der "Großübung Hamburg 2005" und heißt nichts anderes als MassenANfall von Verletzen.
Am 17. und 18. Juni fand die bislang größte Katastrophenschutzübung von ehrenamtlichen Helfern aus Hamburg statt. Mehr als 700 Helfer vom Arbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, der Deichwacht, der Freiwilligen Feuerwehr, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Malteser Hilfsdienst und dem Technischen Hilfswerk stellten auf dem Gelände der Röttiger-Kaserne in Neugraben-Fischbek und an der Este ihre Einsatzfähigkeit unter Beweis.

Folgende Szenarien wurden vorbereitet:

Lage Land:
Ein vollbesetzter Reisebus fuhr in ein Trafohaus und brachte dieses zum Einsturz. Die Trümmer des Trafohauses begruben eine unbekannte Anzahl von Menschen unter sich. In die Unfallstelle fuhren drei weitere PKW welche sich zum Teil überschlugen, bzw. Feuer fingen. Da durch die Zerstörung des Trafohauses die Stromversorgung des angrenzenden Seniorenheims nicht mehr sichergestellt war, musste die Bewohner umgehend evakuiert werden.

Von der Leitstelle der Übung alarmiert, löschte die Freiwillige Feuerwehr zunächst den brennenden PKW. Sofort darauf wurden mehrere Kräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks nachalarmiert, um die Rettung der weiteren Personen einzuleiten.
Um die Befreiung der Personen aus dem verunfallten Bus zu vereinfachen, baute eine Bergungsgruppe des THW ein Gerüst auf, über dieses die zum Teil schwer Verletzten Menschen befreit werden konnten. Parallel dazu lief die Rettung der teils eingeklemmten Personen im PKW mit Hilfe der Hydraulischen Rettungsgeräte und die Evakuierung der Senioren durch den Malteser Hilfsdienst und der Johanniter-Unfallhilfe.
Die inzwischen alarmierte Fachgruppe Ortung des THW, sowie die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes und des Arbeiter-Samariter-Bundes begannen mit der Suche nach den vermissten Personen im Trümmerkegel des Trafohauses. Nach der erfolgreichen Ortung konnten diese aus ihrer misslichen Lage befreit werden und durch die „First Responder“ der Deutschen-Lebensrettungs-Gesellschaft erstversorgt werden.
Nach ca. zwei Stunden waren alle Aufgaben weitestgehend abgearbeitet, so dass die „Lage Land“ beendet werden konnte.

Lage Wasser:
Nach einem Barkassenunglück auf der Este konnten sich zahlreich Mensch auf eine Insel retten, die es von den Hilfsorganisationen zu retten galt. Noch dazu stürzte ein Fahrzeug ins Wasser, welches mit einer unbestimmten Anzahl von Menschen besetzt war.
Das Fahrzeug wurde mit Hilfe der Taucher der Deutschen-Lebensrettungs-Gesellschaft durch Hebekissen zur Oberfläche befördert und mit einem Kran des THW aus dem Wasser geborgen.
Bei der Suche von vermissten Menschen kam bei der „Lage Wasser“ auch eine Staffel Rettungshunde zum Einsatz. Parallel zu diesem Einsatzgeschehen übte die Deichwacht Hamburg die Deichsicherung mit Hilfe von Sandsäcken an einem zu brechen drohendem Deich.

Lage Feldlager:
Einer logistischen Meisterleistung gleicht die Unterbringung und Versorgung der großen Anzahl von Hilfskräften.
Bereits schon ab dem frühen Freitag galt es ein großes Feldlager mit 70 Zelten, 800 Feldbetten, 100 Tischen sowie 200 Bänken zu errichten. Hierbei fanden die Fachgruppen Infrastruktur ihre Aufgabe.
Auch Toiletten und Duschzelte wurden bereitgestellt. Zudem sorgte ein Team aus mehr als 30 Ehrenamtlichen an den beiden Übungstagen für die volle Verpflegung der Einsatzkräfte und Gäste. Essen und Getränke wurden vor Ort und in den Küchen der Hilfsorganisationen in Harburg zubereitet.

Ins Schwitzen kamen, während des Einsatzes der über 700 Helfer, auch die Mitglieder der Technischen Einsatzleitung (TEL), die durch 30 Führungskräfte der 8 Hilfsorganisationen besetzt war.

Während des gesamten Übungsverlaufs zeigte sich, dass die Zusammenarbeit der acht Hilfsorganisationen nahezu perfekt und reibungslos verlief. Die erschöpften Helfer zeigten sich am späten Nachmittag begeistert vom problemlosen Ablauf und von den guten Ergebnissen der Übung. Einhellig herrschte die Meinung vor, dass solche Übungen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden sollten, um die gute Zusammenarbeit und die Kontakte zwischen den Hilfsorganisationen zu fördern und auszubauen.

Der Ortsverband Hamburg-Nord stellte folgende Einheiten:
Fachgruppe Räumen: Aufbau und Rückbau des Übungsszenarios.
Fachgruppe Infrastruktur: Planung, Aufbau und Betrieb des Feldlagers.
1. BGr des 2. TZ: Aufbau eines Einsatz-Gerüstsystems für Personenrettung, Unterstützung der Personenrettung und Befreiung von Verschütteten Personen.
Fachgruppe Ortung: Ortung von verschütteten Personen und Personenrettung.
Außerdem wurde die Technische Einsatzleitung durch unseren Zugführer Jan Petersen und unseren Ausbildungsbeauftragten Manuel Bieker besetzt (Funktion S3).

Bericht: Manuel Bieker
 
55 Fotos, Vorbereitung Übung Land

60 Fotos vom Feldlager

277 Fotos, Übung Land

78 Fotos, Übung Wasser

9-minütiger Videobeitrag zum downloaden

 Niedrige Qualität 4,2 MB

 Mittlere Qualität 17,2 MB

 Hohe Qualität ca. 34,8 MB 

Homepage Großübung Hamburg 2005

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Ein Team aus mehr als 30 Ehrenamtlichen sorgte an den beiden Übungstagen für die volle Verpflegung der Einsatzkräfte und Gäste. Essen und Getränke wurden vor Ort und in den Küchen der Hilfsorganisationen in Harburg zubereitet.


Bereits schon ab dem frühen Freitag galt es ein großes Feldlager mit 70 Zelten, 800 Feldbetten, 100 Tischen sowie 200 Bänken zu errichten.


Verletztendarsteller wurden "verletzt".


Die Feuerwehr löschte einen brennenden PKW.


Ein vollbesetzter Reisebus fuhr in ein Trafohaus und brachte dieses zum Einsturz.


Über eine Rettungsplattform gelangten die Hilfskräfte in den Bus.


Verletzte werden aus dem Bus getragen.


Suche nach Verletzten in den Trümmern.


Nach der erfolgreichen Ortung konnten eine Person aus ihrer misslichen Lage befreit werden.